Ich lese sehr oft, dass ein Prepper auch ein hervorragender Bushcrafter sein muss. Nur so hätte er im Ernstfall eine gute Chance zum Überleben. Sorry, dass ich das einmal so deutlich sagen muss, aber das ist in meinen Augen einfach nur Blödsinn. In diesem Artikel möchte ich euch nun erläutern, warum beides für mich nicht zwingend zusammen gehört.
Inhaltsverzeichnis
Warum ein guter Prepper sich nicht zwingend mit Bushcrafting auskennen muss
Schauen wir uns zunächst einmal an, was Prepping und Bushcrafting eigentlich sind. Nur so können wir näher beleuchten, ob beides zusammen gehört.
Was macht ein Prepper?
Ein Prepper bereitet sich auf Notfallszenarien vor. Sei es auf Stromausfälle, Naturkatastrophen oder noch dramatischere Ereignisse, wie z.B. Kriege. Die Bezeichnung stammt vom englischem „to be prepared“ – also „vorbereitet sein“. Um Missverständnisse zu vermeiden, will ich auch noch einmal ganz deutlich sagen, dass sich Prepper keine solchen Szenarien herbeiwünschen. Sie wollen jedoch, genau wie ich, im Zweifel vorgesorgt haben. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ und „Vorsorge ist besser als Nachsorge“, dass ist das Leitmotiv eines Preppers.
Das wird erreicht durch das Anlegen von Notvorräten, dem Bereitstellen von Fluchtrucksäcken, dem Ausarbeiten von Fluchtplänen und Ähnlichem.
Was ist Bushcrafting?
Beim Bushcrafting geht es hingegen primär um das Überleben in der Natur. Bushcrafter lieben die Herausforderung möglichst lange, möglichst autark und mit so wenigen Hilfsmitteln, wie möglich in der Natur leben zu können. Hier bei geht es jedoch nicht um Not- oder Katastrophenfälle, sondern meist um bewusst gewählte Auszeiten in der Natur.
Die perfekte Kombination?
Jetzt könnte man meinen, dass ein Prepper, der gleichzeitig auch viel Ahnung vom Bushcrafting hat, das Optimum darstellt. Er ist auf Katastrophenfälle vorbereitet und kennt sich zudem mit dem Überleben in der Natur sehr gut aus. Natürlich kann das ein sehr großer Vorteil sein. Doch gehört zum Prepping deutlich mehr.
Insbesondere in Deutschland macht es kaum Sinn, sich als Prepper nur auf eine Flucht durch Natur und Wälder vorzubereiten. Ganz einfach, weil es in Deutschland viel zu wenig zusammenhängende Wälder gibt. Du läufst nicht lange und bist bereits wieder bei der nächsten Siedlung. Viel elementarer ist es, sich auf Überlebensszenarien in urbanen Gebieten einzustellen.
Bushcrafting-Fähigkeiten können dir sicher helfen, doch ist es wichtiger, sich in den umliegenden Städten und Dörfern auszukennen. Wo gibt es Wasser und Essen? Wo gibt es Hilfe? Das sind die Fragen, die wichtig sind. Erste Hilfe in Katastrophenfällen wird sich immer zuerst auf die großen Städte beschränken. Natürlich kannst du auch eine Weile im Wald bleiben. Deutschlands Wälder sind jedoch nicht groß genug, um hier lange autark und unentdeckt zu bleiben.
Fazit
Prepping und Bushcrafting sind eine sehr gute Kombination. Doch macht diese Kombi auch nicht den perfekten Prepper aus. Insbesondere in Deutschland ist es viel elementarer die Fähigkeit zu haben sich in urbanen Gebieten sicher bewegen zu können und Hilfe zu finden.