Hyperinflation: Wie real ist die Gefahr?

Hyperinflation

Die Inflationsrate in Deutschland steigt derzeit immer weiter. Lag sie im Mai 2021 noch bei 2,5% stieg sie bis Mai 2022 auf 7.9%, wie man auf Statista nachlesen kann. Die Verbraucherpreise ziehen an und das Leben wird deutlich teurer in Deutschland. Die Ursachen sind sehr vielfältig. Jedoch ist die Hauptursache der Krieg in der Ukraine. Vieles kann das Land nun nicht mehr exportieren. Da zudem Russland mit Sanktionen belegt ist, finden auch aus diesem Land kaum noch Rohstoffe und Waren nach Deutschland. Stehen wir vor einer neuen Hyperinflation?

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Was ist eine Hyperinflation?

Um der Frage auf den Grund zu gehen, was eine Hyperinflation ist, klären wir zunächst einmal, was eine Inflation überhaupt ist.

Inflation

Wenn Waren und Dienstleitungen in der Breite immer teurer werden, bezeichnet man das als eine Inflation. Es ist eine Geldentwertung. Du kannst dir von deinem Geld weniger kaufen. Für z.B. 100 Euro bekommst du weniger, als noch vor der Inflation.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen dafür können recht vielfältig sein. Wenn zum Beispiel ein sehr wichtiger Rohstoff schlagartig teurer wird, kann sich das auch auf andere Waren auswirken. Wenn der Ölpreis stark steigen würde, wirkt sich das u.a. auf den Benzinpreis aus. Da heute fast alle Waren lange Lieferketten haben und mit dem Flugzeug, Schiff oder LKW transportiert werden müssen, werden die transportierten Produkte auch teurer, da für den Transport Benzin benötigt wird.

So dreht sich dann die Preisspirale. Eine kleine Ursache kann verheerende Auswirkungen haben. Auch wenn das vielleicht im ersten Moment nicht immer so offensichtlich ist.

Hyperinflation

Was ist nun eine Hyperinflation? So bezeichnet man eine Inflation mit stark steigenden Inflationsraten. Diese liegen dann bei 50% und höher. Die weltweiten Auswirkungen wären katastrophal.

Geschichte

Werfen wir zunächst einen Blick zurück in die Geschichte. So kann man vielleicht aus Fehlern von damals lernen.

Hyperinflation Deutschland 1923

Als eine Folge des ersten Weltkrieges und der Reparationsforderungen der Siegermächte war die Weimarer Republik hochverschuldet. Die Weimarer Republik entstand als erster demokratischer Staat auf deutschem Boden als Nachfolger des deutschen Kaiserreiches.

Um diese Schulden bedienen zu können, druckte der Staat einfach immer mehr Geld. Umso mehr Geld jedoch im Umlauf ist, umso weniger ist es Wert. Preise und auch Löhne stiegen nach und nach ins Unermessliche. Die Hyperinflation nahm immer mehr Fahrt auf.

Preise 1923

So kostete im Dezember 1923 ein Liter Milch ganze 360 Milliarden Mark. Wer sein Geld in Dollar umtauschen wollte, musste für einen einzigen Dollar 4,21 Billionen Mark hinlegen. Das Geld wurde teilweise mit Schubkarren transportiert.

Wer waren die Gewinner und Verlierer der Inflation?

Klarer Gewinner dieser Hyperinflation war der Staat. Dieser konnte sich so recht einfach von seinen Schulden befreien. Es gab auch Menschen, die ihr Geld in Land und Sachwerten investiert hatten und dadurch weiter Gewinne machen konnten.

Die großen Verlierer waren vor allem die Bürger. Die Löhne und Gehälter der Arbeiter und Angestellten stiegen nicht im selben Maße, wie die Preise der Produkte stiegen. So verlor das Volk auch den letzten Rest an Ersparten und lebte teilweise „von der Hand in den Mund“.

Wie endete die Hyperinflation in Deutschland von 1923?

Die Hyperinflation wurde durch eine große Währungsreform beendet. Das neue Geld, die Reichsmark, war wieder limitiert. Zusätzlich half vor allem die USA finanziell dabei, die deutsche Wirtschaft wieder aufzurichten.

Meine Empfehlung zu dem Thema ist übrigens das Buch „Die Inflation von 1923: Wie es zur größten deutschen Geldkatastrophe kam“ von Frank Stocker*.

Wie ist die Lage heute? Steht eine Hyperinflation an?

Nach dem Blick in die Geschichte, sehen wir uns doch einmal die aktuelle Situation an. Gibt es Parallelen?

Top 5 Länder mit der höchsten Inflation (Stand 04/2022)

Folgende Länder haben die höchste Inflationsraten in der EU:

  • Estland – 19,1%
  • Litauen – 16,6%
  • Tschechien – 13,2%
  • Lettland – 13,1%
  • Bulgarien 12,1%

Deutschland ist mit seinen 7,9% im Mittelfeld aller EU-Länder.

Risiko einer Hyperinflation in Deutschland

Wie ist es also um das Risiko einer beginnenden Hyperinflation in Deutschland bestellt? Ich würde das Risiko als moderat einschätzen. Derzeit ist die Inflation in Deutschland zwar hoch, aber noch handhabbar. Die Regierung versucht mit Entlastungspaketen gegenzusteuern, die mich jedoch nicht überzeugen. Ein ÖPNV, der 3 Monate lang nur 9 Euro kostet, ist eine gute Sache. Doch was kommt nach den 3 Monaten? Der so genannte „Tankrabatt“ hat aus meiner Sicht kaum zu Entlastung beigetragen.

Wir stehen auf dem Scheideweg. Die größten Belastungen kommen erst mit den Heizkosten-Abrechnungen. Niemand kann zudem sagen, wie der Krieg in der Ukraine weitergeht und ob Russland uns nicht doch noch irgendwann den Gashahn zudrehen wird. Deutschland ist ein wirtschaftlich starkes Land – anders als 1923 – deshalb können wir so einiges verkraften. Ob es am Ende reichen wird, kann ich nicht sagen. Ich habe keine Glaskugel.

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Hyperinflation – so sorgst du vor

Was kannst du tun, um dich auf eine Hyperinflation vorzubereiten, um möglichst wenig von deren Auswirkungen betroffen zu sein?

  1. Reduziere deine Ausgaben!
    Umso weniger du ausgeben musst, umso weniger betreffen dich Preissteigerungen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel mit einem Prepper Garten seinen Lebensmittel-Bedarf zu decken.
  2. Investiere in Aktien bzw. EFTs!
    Ich habe einige Aktien, bin aber nicht der große Börsenkenner. Dennoch bin ich überzeugt, dass diese Anlageform, insbesondere, wenn man sein Depot weit streut, ein guter Weg ist, um sein Geld gut durch eine Hyperinflation zu bringen. Natürlich besteht das Risiko, dass auch Unternehmen Pleite gehen. Wenn man jedoch in die Geschichte schaut, stehen viele Unternehmen nach einer Hyperinflation bald wieder gut da.
  3. Investiere in Sachwerte und Immobilien!
    Auch bei Sachwerten und insbesondere bei Immobilien hat die Geschichte gezeigt, dass diese langfristig ihren Wert behalten.
  4. Altersvorsorge nicht vergessen!
    Umso höher die Inflationsrate steigt, umso mehr Geld solltest du auch in deine Altersvorsorge stecken. Nur so vermeidest du, dass du im Alter mit deutlich weniger, als geplant da stehst. Das ist natürlich eine Herausforderung, da du zunächst mit weniger Geld auskommen musst. Wenn du aber auch im Alter noch gut Leben möchtest, dann ist Vorsorge zwingend.
  5. Bleib entspannt!
    Auch wenn es komisch klingt, aber bleib ruhig. Die derzeit steigenden Preise sind ein Alarmsignal, aber kein Grund in Panik zu verfallen. Sorge vor, aber mache dich nicht verrückt.

Fazit

Die Verunsicherung ist derzeit groß in Deutschland. Werden sich die Krisen verschärfen und sich eine Hyperinflation aufbauen? Ich bin positiv und denke, dass es schon nicht ganz so schlimm kommen wird. Jedoch ist es immer ratsamer gute Vorsorge zu treffen, als hinterher ohne etwas dazustehen.

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